Blau Weiße Leidenschaft seit 1910​

Beitrag in Stadtteilzeitung

Der größte Wunsch der rund 345 Mitglieder des FV Blau Weiß Zschachwitz e.V. ist auf einem großen Banner am Eingangstor zum Sportgelände an der Pirnaer Landstraße  267 zu lesen: „Lasst uns trainieren!!!“.

Pandemiebedingt ist seit Monaten kein Vereinstraining möglich. Zwei Drittel der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Von der F- bis zur A-Jugend spielen die Blau-Weißen im Ligabetrieb, die Bund C-Jugend sogar in der Landesklasse.
Die erste Männermannschaft kickt aktuell in der Kreisoberliga. Ein zweites Männerteam, zwei Freizeitmannschaften und die Alten Herren sind außerdem aktiv.

„Unser Ziel ist es, künftig mit allen Jugendteams in der Landesklasse vertreten zu sein“, blickt Holmer Winter, seit einem Jahr erster Vereinsvorsitzender, voraus. In den letzten Jahren konnte der Verein zwei Nachwuchsspieler zu Dynamo Dresden delegieren, einen weiteren ins Leistungszentrum „Soccer for Kids“. Mit Trainern, Übungsleitern und Schiedsrichtern ist der Verein zurzeit gut aufgestellt.

„Weitere Mitstreiter sind dennoch immer willkommen“, betont Jürgen Fischer. Er hält seit über 40  Jahren seinem Verein die Treue, zunächst als Spieler, später als Vorstandsmitglied und seit 1997 ununterbrochen als Trainer der ersten Männermannschaft. Auch er sehnt den Moment herbei, wenn wieder Leben auf dem Fußballfeld einzieht. Mitte Februar dieses Jahres unterzeichnete FV Blau-Weiß Zschachwitz e.V. den offenen Appell sächsischer Amateur- und Freizeitsportvereine zu Coronalockerungen, initiiert vom VfL Pirna Copitz.

Das Motto „Solidarisch bleiben, gemeinsam handeln“ ist auch die Devise des FV Blau Weiß Zschachwitz e.V. Die Blau-Weiße Familie hält in schweren Zeiten zusammen, wie schon beim Hochwasser 2002, als der Sportplatz in den Fluten versank. Das 1949 eingeweihte Vereinsheim musste danach ebenso repariert werden wie der 1973 fertiggestellte Kabinentrakt. 1900 gründete sich die „Freie Turnerschaft Zschachwitz und Umgebung“. Darin entstand 1910 die selbstständige Sparte „Fußball“.
Der eigene Sportplatz am heutigen Standort wurde 1923 eingeweiht. Von 1948 bis 1956 war Georg Köhler, einst Spieler und Trainer beim DSC 1898, Trainer in Zschachwitz. In den kommenden Jahrzehnten durchlebte der Verein einige sportliche Tiefen. Doch immer wieder sorgten engagierte Vereinsmitglieder dafür, dass der Fußball in Zschachwitz weiterlebte. Auch Steffen Müller, aktuell zuständig für Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit, zog es 2001 zurück in den Verein. „Viele kennt man von klein auf. Der Zusammenhalt im Verein ist da“, sagt er. Seit der Einweihung des Kunstrasenplatzes im Januar 2010 fanden verstärkt Nachwuchskicker den Weg in den Verein. Jungen und Mädchen jeden Alters sind willkommen.

Eine gute Gelegenheit sich kennenzulernen, könnte die Feier zum 111. Vereinsgeburtstag sein. Wenn es die Pandemie zulässt, soll dieser 2021 mit einem Freundschaftsturnier der ersten Männermannschaft und Nachwuchsturnieren begangen werden. Der für dieses Jahr geplante notwendige Neubau des Kabinentraktes wird nun pandemiebedingt erst 2022 beginnen.

Auszug: Stadtteilzeitung Leuben | Ausgabe März

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