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Fehlender Zugriff

Den im Fußball oft zitierten „fehlenden Zugriff“ bekam Blau-Weiß in Hellerau nicht!

Ohne die erkrankten Klappan u. Fischer sowie den gesperrten Reime musste Blau-Weiß im Dresdner Norden antreten:

Dieses Spiel begann mit Angriffen von beiden Seiten. So registrierte man in den ersten 10 Minuten bereits drei Eckbälle für Blau-Weiß,aber ohne Torgefahr. Die Gastgeber hatten zwei Torschüsse, obei

Donath einen Flachschuss parieren konnte. Als Dittmann auch bereits zum dritten Mal den Angriffsdruck der in weiß spielenden Hellerauer zur Ecke abwehren konnte ließ man Moritz aus etwa 8 Meter schießen, bloß gut knapp am Tor von Donath vorbei. Eben noch hatte Pilko aus 25 Meter mit Volleyschuss den Hellerauer Torhüter geprüft, als man bei einem relativ harmlosen Angriff der Radtke-Elf wieder einmal den Stürmer ungehindert schießen ließ. Donath war wohl auf Grund der zahlreichen Spieler beider Mannschaften die Sicht etwas genommen, und so stand es nach 13 Minuten 1:0 für Hellerau. In der Folgezeit durchaus verteilter Ballbesitz, aber Goldberg und auch Zielezinski konnten sich nicht in Schusspositionen bringen. Grohmann versuchte es aus 30 Meter und als ein Freistoß bei Goldberg landete wurde Vincent vom Abwehrspieler geblockt. Unserer Ältester, Tom Winter wieder mit viel Laufarbeit; er war es auch der in unserem 5 Meter-Raum mit Kopfball klären konnte. Einen Aufsetzerball hielt Donath und wenig später lenkt er mit den Fingerspitzen einen Ball über die Querlatte. Leider wurden die von unserer Abwehr und dem Mittelfeld erkämpften Bälle viel zu schnell durch Fehlabspiele wieder vergeben. So waren die Rettungsaktionen von „Goldi, Ditti und Adam“, zwei vergebenen Chancen von Hellerau und ein Kopfball von Ziegler auf das Tor von dem Hellerauer Torhüter die erwähnenswertesten Situationen der ersten Halbzeit. Bei einer Analyse der ersten 45 Minuten fiel die ungewohnte Ungefährlichkeit unserer Stürmer auf und wenn es vom Berichterstatter richtig erkannt wurde, bekamen wir zum wiederholten Male wegen nicht angreifen des Gegners ein Gegentor. Dabei ist es keine neue Erkenntnis; kurz vor dem Strafraum, aber vor allen im Strafraum sollte man den Gegner nicht schießen lassen. Mit Beginn der 2. Halbzeit spürte man den Willen unserer Blau-Weißen, hier nicht als Verlierer da zu stehen. Wenn nachfolgend die eine oder andere Spielsituation geschildert wird soll ausnahmsweise der Kommentar eines Blau-Weißen Fans nach dem Abpfiff genannt werden. Seine Worte waren: „Hier hätten wir noch weitere 30 Minuten spielen können und hätten trotzdem kein Tor erzielt, wir bekamen einfach keinen Zugriff“. Dabei waren wir in der zweiten Spielhälfte mehr am Ball, liefen und kämpften, hatten acht Eckbälle, aber kaum zwingende Torchancen. Zweifellos hat Schiedsrichter Daniel Asisow mit zahlreichen Entscheidungen gegen Blau-Weiß seinen Teil für einen „vergessenen Tag“ für uns beigetragen, aber die Ursache der Niederlage war er nicht. Dabei sollten wir uns noch bei unserem Torwart Karl Donath bedanken, hielt er doch zwei sogenannte 100%-ige. Auch hier hatte man den Gegner ungehindert zu Schuss kommen lassen. So war es auch in der 65. Spielminute; drei gegnerische Spieler spielen den Ball vor unserem Strafraum und als Konrad nicht angegriffen wurde gelang ihm das 2:0. Ein drittes Tor für Hellerau wurde wenig später wegen Abseits nicht anerkannt. So blieb es bei Angriffsversuchen unserer Männer. Man kann nicht umhin, dass Bemühen unserer wieder ganz in Blau spielenden Mannschaft zu erwähnen. Selbst nach diesem Rückstand ist der Kampfgeist und der Wille mehrerer Spieler, u.a Nguyen, Grohmann und Winter, von Blau-Weiß erwähnenswert. Diesem Willen etwas „zu reißen“ bekam dann Grohmann bei einem normalen Oberkörpereinsatz durch eine gelbe Karte von Schiri Asisow zu spüren. Mehrmals waren wir einem Anschlusstor nahe, aber sowohl die Abwehrspieler als auch der Torwart waren stets eher, schneller und im Zweikampf erfolgreicher an diesem Nachmittag. Zu allem Übel verletzte sich unser Torwart, als er beim Herauslaufen von einem Fuß des Gegners am Kopf getroffen wurde. Gute Besserung Karl! Noch so gut gemeinte Flankenbälle und Freistöße, vor allen von Goldmann, Zumpe und Dittmann wurden von der Abwehr bereinigt, zur Ecke geschlagen oder waren eine Beute von Torhüter Lippmann. Hoffen wir auf eine bessere Leistung beim überraschend starken Spitzenreiter Löbtau.

Peter Lemme

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