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Auswärtssieg, aber denkwürdiger Auftritt

2. Spieltag am 17.08.2024 FV Laubegast 06 II gegen FV Blau-Weiß Zschachwitz I: 1:3 (0:1)

Wo ist die in der Vorsaison vorhandene Spielintelligenz bei Blau-Weiß geblieben?

Auch bei diesem Spiel gegen eine zweite Mannschaft in der Sparkassenoberliga schien Blau-Weiß als Favorit angereist zu sein. Für den verhinderten Schramm bekam einer unserer Jüngsten, Jonathan Bohn, seinen Einsatz als Torwart.

Nach dem Anpfiff des Spiels durch Schiedsrichter Nils Großmann vom Dresdner Sportclub sahen die fast 50 Fans von Blau-Weiß einen schulmäßigen Angriff über fünf Spielerstationen – leider ohne erfolgreichen Abschluss. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass dies für lange Zeit ein einmaliges Ereignis bleiben würde. Unsere Mannschaft war zwar häufiger im Ballbesitz, doch außer einer Einzelaktion unseres Kapitäns Goldberg – dabei einmal kurz vor dem Strafraum gefoult – und einem Kopfball von Nguyen am Tor vorbei, gab es wenig zu sehen. Vielversprechend war ein Sololauf von Reime, der leider im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Goldberg in der 12. Minute zum 1:0. Es folgten wiederholt Fehlpässe aus Abwehr und Mittelfeld sowie oft lang und hoch gespielte Bälle, die leider häufig in Freiräume gingen, die selbst unsere laufbereiten Stürmer nicht erreichten. Als dann ein gelungener Angriff über die linke Außenbahn durch Goldberg stattfand und sein Abspiel bei Voigt landete, stand es vermeintlich 2:0. Doch obwohl Goldberg auf Höhe des Strafraums war und den Ball etwa auf Höhe der 18-Meter-Marke spielte, wurde auf Abseits entschieden. Hier passte sich der Schiri dem niveauarmen Spiel an. Zu allem Übel musste unser Kapitän wegen einer Beinverletzung in der 22. Minute das Spielfeld verlassen. Gute Besserung, Vincent Lu! 

Mit zunehmender Spielzeit leider keine Besserung. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Fans von Blau-Weiß und selbst Trainer Uischner jemals so lautstark über das schlechte Spiel unserer Mannschaft geschimpft und enttäuscht ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Eine besondere Situation ergab sich bei den wenigen Angriffen der Laubegaster: Bei zwei hoch in unseren Strafraum gebrachten Bällen kam ausnahmslos der Gegner an den Ball. Ein Freistoß aus 35 Metern ging knapp am Tor von Bohn vorbei. Einen Ball ließ Bohn prallen – ohne negative Auswirkung – hielt jedoch auch bei zwei Distanzschüssen gut und parierte großartig gegen den allein auf ihn zulaufenden Kittlick. Wie wir versuchten, ins Spiel zu kommen, möchte ich an zwei Beispielen verdeutlichen: Sowohl Klappan als auch Donath hatten auf Höhe des eigenen Strafraums den Ball und setzten all ihre Kraft in 50 bis 60 Meter lang geschlagene Bälle in Bereiche ohne eigene Spieler. So ging die erste Halbzeit zu Ende, und es bedurfte viel Optimismus, an eine Verbesserung zu glauben. Da ich mich an viele gute Spiele in der vergangenen Saison erinnerte, gehörte ich zu den Optimisten. Der Auftakt in Halbzeit zwei bestand jedoch aus Fehlpässen von Grohmann, Reime und Donath. Man konnte zwar Bemühungen erkennen, doch ein Torschuss von Eberlein und ein Soloversuch von Reime reichten nicht aus, um diesen Gegner in die Knie zu zwingen. Als der Torwart der Blau-Gelb spielenden Gastgeber den Ball am Fuß hatte und beim Abspiel zögerte, erkämpfte sich Eberlein den Ball und vollendete in der 57. Minute zum 2:0. “Jetzt geht’s los”, waren die Worte eines neben mir stehenden Blau-Weiß-Fans. Er konnte natürlich nicht wissen, dass nur fünf Minuten später ein Eckball für die Laubegaster im sogenannten kurzen Eckbereich von Bohn unterschätzt wurde, sodass Husni zum 1:2 verkürzen konnte. Es folgte eine gute Angriffsaktion: Eberlein lief ungehindert auf das Tor des Gastgebers zu, doch statt noch etwas zu laufen und selbst zu schießen, spielte er den Ball quer in den Rücken von Voigt. Auch ein kraftvoller Schuss von Grohmann ging knapp vorbei, bis es Voigt gelang, in der 71. Minute das 3:1 zu erzielen. 

 So ging ein Spiel zu Ende, das man getrost der B-Liga zuordnen konnte. Es bleibt die Hoffnung von mir und den Blau-Weiß-Fans, dass unsere Männer wieder zu „ihrem Spiel“ finden. Die Ursachen der derzeitigen Misere sollten unser Trainerteam und die Mannschaft analysieren. Ist vielleicht fehlende Konzentration einer der Schwachpunkte?

Peter Lemme

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