Wer bei diesem Spiel einen Kampf auf „Biegen und Brechen“ erwartet hatte (der Berichterstatter auch), sah sich getäuscht. Mit drei Angreifern hatte Trainer Fischer erstmalig eine neue Offensivvariante gewählt.
Mit dem Anpfiff von Schiri Falko Mathews von der SG Weixdorf erinnerten sich viele der etwa 100 Zuschauer an die attraktiven Spiele beider Mannschaften miteinander, nach dem Aufstieg der Weißiger im Jahre 2018. Die Gäste waren in den letzten drei Jahren stets einer der Titelanwärter. Was ist geschehen, dass man sich in diesem Jahr sogar um einen Medailienplatz sorgen muss? Sind es personelle Sorgen, immerhin reiste man mit nur 12 Spielern an? Eine ähnliche Situation hatte Blau-Weiß vor einigen Jahren auch zu überstehen. Die in weiß-grau spielenden Gäste waren in der ersten Halbzeit sichtbar bemüht dem Tabellenführer Paroli zu bieten. Die zahlreichen Torchancen der Blau-Weißen, Schüsse bzw. Kopfbälle von Grohmann, Zielezinski, Nguyen, Voigt und Klappan wurden vergeben oder vom Torwart gehalten. Allerdings waren es keine absolut „100% igen“ Wenn die Möglichkeiten der Weißiger auch viel geringer waren so war deren Spielgestaltung durchaus sehenswert. Einen
Flachschuss aus 25 Meter hält Schramm sicher. In dieser Phase zeigte sich erneut die konstant gute Abwehrarbeit unserer Blau-Weißen. Es waren mittlerer Weile über 30 Minuten gespielt und das Spielgeschehen fand überwiegend in der Hälfte der Gäste statt, ohne von ganz starkem Druck sprechen zu können. Auch die zahlreichen Eckbälle machten Weißig kaum Sorgen. Erwähnenswert als nach gutem Zusammenspiel Reime auf der rechten Außenposition seinen Gegenspieler stehen ließ verpasste Zielezinski die flache Eingabe. Trotz einem bis zu dieser Zeit fairen Spiel bekam Nguyen für ein harmloses Foul die gelbe Karte. Dem Beobachter fiel auf, dass trotz leichter Überlegenheit von Blau-Weiß, im Mittelfeld ein Mann fehlt der unsere Angreifer in Szene setzt. Dies ist wohl auch dem Alter (bis auf Grohmann) unserer Spieler geschuldet. In der 40. Minute musste Schramm mit Fußabwehr klären und auf der Gegenseite schoss „Jay-Jay“ zu schwach um Männel zu überwinden. Nach einem weiteren guten Spielzug erreicht Voigt den Ball in guter Position, leider kam der Abseitspfiff. So schien man mit einem torlosen 0:0 in die Pause zu gehen. Als der Ball nochmal vor das Gästetor gebracht wurde und die Abwehr nicht resolut eingriff war Voigt zur Stelle und erzielte in der 44. Minute das durchaus verdiente 1:0 für Blau-Weiß. Ein Foulspiel wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff brachte einem Weißiger Spieler die gelb-rote Karte und für Zschachwitz einen erneuten Strafstoß. Da „Ditti“ letzte Woche einen Strafstoß verwandelt hatte legte er sich den Ball wieder zurecht. Leider war sein Schuss nicht nur schwach, sondern auch nicht präzise genug, sodass Männel halten konnte. Dann kam der Halbzeitpfiff und als fast alle Spieler den Platz verlassen hatten ertönte erneut ein Pfiff von Schiri Mathews. Was war der Grund des Pfiffs bzw. was war geschehen? Noch bevor Dittmann zum Strafstoß anlief hatte
Linienrichter Karl Krompaß die Fahne gehoben. Grund war das bewegen des Torwarts vor der Torlinie. So gab es eine von den Fans und auch von mir noch nie gesehene Wiederholung nach dem bereits erfolgten Halbzeitpfiff. Diesmal traf Dittmann. Mit nun nur zehn Mann und einem 0:2 im Rücken schienen die Chancen der Gäste erheblich reduziert. So häuften sich auch die Angriffe unserer wieder ganz in schwarz spielenden Mannschaft. Ein Schuss von Klappan prallte von der Querlatte ins Spielfeld zurück und Zielezinski versprang der Ball bei einer Tormöglichkeit. Die Gäste wehrten sich mit kämpferischen Aufbegehren aber auch mit Foulspiel, sodass in der 56. Min. wieder 11-Meter gegeben wurde. Erneut hielt Männel, den Strafstoß von Dittmann, aber den Nachschuss brachte „Ditti“ zum 3:0 über die Torlinie. In der 66. Min. reduzierten sich die Weißiger durch erneutes Foulspiel, diesmal gab es direkt die rote Karte und so musste mit neun Mann weiter gespielt werden. Eine nahezu 200%-ige Chance vergab Zielezinski und auch Zumpe u. Klappan hätten erhöhen können. Ein gutes Abspiel von Grohmann zu Reime brachte durch Voigt das 4:0 und dem eingewechselten Donath gelang das 5:0 und damit sein erstes Tor für Blau-Weiß. Es wird wohl nicht sein letztes Tor gewesen sein. Schade, dass ein Baumann-Schuss nur die Querlatte traf.
Letztlich eine klare Angelegenheit für unsere Mannschaft, dem Stadtmeister 2023?
Peter Lemme