27. Spieltag am 11.05.2025: SG Dresden Striesen 2. gegen FV Blau-Weiß Zschachwitz 1. – 1:6 (0:2)
Nach anfänglichen Ladehemmungen wurde Clemens Reime zum vierfachen Goalgetter!
Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Daniel Asisow vom Dresdner Sportclub begannen die Gastgeber couragiert und druckvoll – wohl mit dem Ziel, den Spitzenreiter zu überraschen. Nach einigen Angriffen und einem 20-Meter-Torschuss, der knapp am Tor vorbeiging, einem 25-Meter-Schuss, den Bohn gehalten hat, sowie einem Eckball, bekamen die Zschachwitzer das Spiel in den Griff.
Bereits in der 8. Minute setzte sich Schneider zum zweiten Mal gegen zwei Abwehrspieler durch – nur vier Meter vor dem gegnerischen Tor mit der Chance zur Führung. Uneigennützig versuchte er das Abspiel zu Voigt, aber ein Abwehrspieler rettete zur Ecke. Bereits in dieser Phase fiel auf, dass aus der Blau-Weißen Abwehr und dem Mittelfeld mit langen, hohen Bällen der Angriff gesucht wurde. Leider waren diese Bälle oft unerreichbar für Reime und Voigt. Gute Anspiele wurden dann von Reime und Schneider im Zweikampf mit der Striesener Abwehr verloren. Auch Voigts erste Einschussmöglichkeit wurde von der Abwehr zur Ecke geklärt.
Als Reime wiederholt etwa zehn Meter vor dem gegnerischen Strafraum angespielt wurde, schloss er diesen Angriff mit einem gut getimten Heber in der 21. Minute über Abwehr und Torwart hinweg zur 1:0-Führung ab. Nur 120 Sekunden später erreichte ein Zuspiel Voigt etwa 15 Meter vor dem Strafraum. Auch er versuchte es mit einem Heber, der über die Fingerspitzen des Striesener Torwarts das 2:0 brachte.
Nachfolgend spielte sich das Geschehen weitgehend in der Hälfte der Männer von der Bärensteiner Straße ab – ohne dass man von überzeugendem Fußball der Blau-Weißen sprechen konnte. Man kann wohl von Fehlerketten sprechen, wenn von Donath, Klappan, Nguyen und Grohmann die Bälle wiederholt nach vorn geschlagen wurden, ohne unsere Angreifer zu erreichen. Man hatte wohl vergessen, dass unser „erster Sprinter“ Goldberg nicht auf dem Platz war. Unser derzeitiger Torschützenbester Steffen Voigt war etwas ungehalten bezüglich der schlechten Anspiele.
Ein weiteres erzieltes Tor von Reime wurde wegen Abseits nicht anerkannt. So endeten die ersten 45 Minuten mit großer Überlegenheit, aber mäßigem Niveau von Blau-Weiß – und einem noch erheblich schwächeren Gegner.
In der Halbzeit hatten einige Fans aus Zschachwitz die Hoffnung, dass unsere Trainer die richtigen Worte finden und die Zschachwitzer eine bessere Blau-Weiße Mannschaft sehen würden. Es begann zwar nicht wie gewünscht, d. h. wenn man in der eigenen Abwehr den Ball bis zu sieben Mal hin- und her spielte und dann wieder lang und hoch nach vorn brachte, kam keine Freude bei den treuen, angereisten Zschachwitz-Fans auf.
Aber nach einigen Striesener Angriffen und Ecken – u. a. einer rettenden Aktion von Schneider zur Ecke – begann man, aus der Abwehr und dem Mittelfeld das Spiel etwas besser zu gestalten. Bei einem abgewehrten Angriff landete der Ball bei Grohmann – großartig, wie „Adam“ den Ball auf den Fuß bekam und in der 58. Minute aus etwa 28 Metern mit Wucht in die Maschen von Kunath im Striesener Tor schoss.
„Nun wenigstens ein Ergebnis dem Spielverlauf entsprechend“, sagten Fans neben mir. In den nachfolgenden 20 Minuten überlegenes Spiel mit keinen großen Torchancen für den Tabellenführer.
Was dann aber ab der 78. Spielminute den Blau-Weißen Anhängern – vorrangig von Reime – geboten wurde, verdient uneingeschränktes Lob und Anerkennung. Dank der Zuarbeit mehrerer Blau-Weißer Mannschaftskameraden, aber auch schwacher Deckungsarbeit von Striesen, gelang dem 23-jährigen „Clemens“ eine großartige Leistung mit drei weiteren Toren. Eines der schönsten Tore war wohl Nummer sechs: Der Ball kommt aus der Abwehr von Uischner zum eingewechselten Pilko, der spielt den ebenfalls eingewechselten Irmscher den Ball in den Lauf. Mit viel Tempo lief „Carl Louis“ etwa 45 Meter und brachte eine maßgerechte Eingabe auf den Fuß von Reime – und es stand 6:0 in der 86. Spielminute.
Der Abschluss dieses Spiels – mit zwei gelben Karten für Reime und Eberlein – war bei einem absolut fairen Gegner nicht nur unnötig, sondern auch dumm. Auch ein Gegentor, auch wenn man es den Striesenern gönnt, war ebenfalls überflüssig.
Alles in allem ein wiederholt berechtigter Sieg – wenn auch lange Zeit nicht mit den fußballerischen Leistungen, die Blau-Weiß Zschachwitz zu leisten vermag. Hoffen wir, dass die Serie von ungeschlagenen Spielen möglichst bis zum 31. Mai beim Pokal gegen Borea 2 und gegen Turbine am 14. Juni bestehen bleibt.
Peter Lemme